Fliesteden wird erstmals 1135 als Vlysteiden in einer Urkunde erwähnt. Der Name bedeutet Siedlung an einem Gewässer. Die Entstehung des Ortes reicht noch in die fränkische Zeit zurück. Grundherren in Fliesteden waren verschiedene Adelsfamilien und Kölner Klöster, vor allem aber das Stift St. Ursula. Als Gerichtsherren und Landesherren sind seit dem 13. Jahrhundert die Inhaber der Grafschaft Bedburg nachweisbar. Fliesteden gehört damit zu Kur-Köln. Fliesteden besaß im Jahre 1557 eine Kapelle, die der Mutterkirche in Büsdorf unterstand. Seit etwa 1842 erhielt die Kapelle den Rang einer Pfarrkirche.
Das dem Heiligen St. Simeon geweihte Gotteshaus wurde 1854 durch einen Neubau in romanisierendem Stil ersetzt. Nach den starken Kriegszerstörungen 1943 erbaute man die Kirche wieder auf, jedoch zunächst ohne den Turm. Dieser entstand erst wieder 1963. Nach dem Untergang des alten Reiches gehörte
Fliesteden zunächst zur Mairie und seit 1816 zur Bürgermeisterei bzw. Gemeinde Hüchelhoven. In Folge der kommunalen Neugliederung ist Fliesteden seit 1975 Bestandteil der Stadt Bergheim.
Fliesteden – Heute
Heute ist Fliesteden mit 2030 Einwohnern ein beschaulicher Ort. Die Bevölkerung bestand um 1800 aus Tagelöhnern, die in der Landwirtschaft arbeiteten, Bauern und wenigen Handwerkern, dem Pfarrer, Küster und Lehrer. Nach 1907 gab es 35 Bauern in Fliesteden, heute ist die Zahl der Höfe auf 10 zurückgegangen.
Die Einwohnerzahl hat seit der kommunalen Neugliederung von 1975 bis zum Jahr 2000 um 60 % zugenommen. 1970 waren wir 768 Einwohner, 1980 waren es 1275 Einwohner, 1990 stieg die Einwohnerzahl auf 1613 und im Jahr 2000 sogar auf 1900 Einwohner. Im Jahre 2008 sinkt die Einwohnerzahl auf 1770 durch den Wegzug der Kinder aus dem elterlichen Haus.
Die Vorteile einer stadtnahen, aber doch noch ländlich strukturierten Lage haben vielen Neubürgern eine neue Heimat gegeben. Zusätzlich bereichern die vielen Sportmöglichkeiten, unsere attraktiven Einkaufsmöglichkeiten durch die Metzgerei,die Obsthöfe, unser Lebensmittelgeschäft, Backwaren und vieles mehr. 10 Jahre später, im Jahr 2020, ergab sich durch die Erschließung weiterer Neubaugebiete die Möglichkeit für viele Fliestedener „Kinder“ mit ihrer neu gegründeten Familie wieder in die Heimat zurückzukommen, somit stieg die Einwohnerzahl wieder auf 2030.
Das Fliestedener Wappen
Das Fliestedener Wappen geht zurück auf Siegelabbildungen des 15. Jahrhunderts und zeigt einen nach rechts gewandten, geflügelten Drachen. Es handelte sich um ein Gerichts- bzw. Schöffensiegel, das noch bis ins 18. Jahrhundert verwendet wurde. Der Gutsbesitzer Effertz ließ 1862 durch einen Künstler eine Fahne mit dem Fliestedener „Drachenwappen“ herstellen.
Die hier gewählte Darstellung diente als Vorbild für weitere Fahnen und die aktuellen Wappensteine an den Ortseingängen.